Einleitung: Als alles begann
Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Versuch auf einem e scooter. Es war ein lauer Frühsommerabend. Die Straßen meiner Stadt waren überraschend leer, und ich stand vor einem Verleih-Scooter, skeptisch, aber neugierig. Ein kurzer Wisch auf der App, ein leises Surren – und ich rollte los.
Am Anfang etwas wackelig, aber bald schon mit breitem Grinsen im Gesicht, gleitete ich durch die Altstadt, an Cafés vorbei, über Pflastersteine und Radwege. Ich fühlte mich frei. Doch gleichzeitig merkte ich: Nicht jeder Scooter fährt sich gleich. Einige waren stabiler, andere schneller, wieder andere unbequem.
Seitdem verfolge ich das Thema mit Leidenschaft: Welcher E-Scooter ist der beste?

Was bedeutet überhaupt „der beste“?
Bevor wir auf Details eingehen, müssen wir eine Frage klären: Was heißt überhaupt beste?
Der beste E-Scooter ist nicht einfach ein Modell mit den meisten Features oder der längsten Reichweite. Er ist derjenige, der perfekt zu deinem Alltag passt.
Die Antwort hängt ab von:
- deinem Einsatzzweck
- deinen Strecken
- deinem Wohnort
- deinem Komfortanspruch
- deinem Handling-Wunsch
„Der beste“ ist also sehr persönlich. Und genau das macht die Wahl so spannend.
Alltagstauglichkeit – das unterschätzte Kriterium
Viele lassen sich von technischen Daten blenden. Beeindruckende Reichweite, Motorleistung oder futuristische Apps wirken toll. Doch im Alltag zeigt sich schnell, was wirklich zählt.
Stell dir vor: Du wohnst im vierten Stock ohne Aufzug und dein Scooter wiegt wie ein Moped. Oder du hast keine Möglichkeit, ihn sicher zu parken und ständig Angst vor Diebstahl. Oder deine Route führt über buckelige Wege und dein Modell hat keine Federung.
Das sind die Momente, in denen man merkt: Datenblätter sind geduldig, der Gehweg nicht.
Reichweite – aber realistisch
Klar, jeder will viel Reichweite. Doch wie viel brauchst du wirklich?
Viele übersehen, dass Herstellerangaben oft Laborwerte sind. Im Alltag beeinflussen Steigungen, Fahrergewicht, Temperatur und Fahrstil die Reichweite stark.
Überlege dir ehrlich:
- Wie weit fährst du täglich?
- Hast du Zugang zu einer Steckdose?
- Lädst du regelmäßig oder nur gelegentlich?
Wer seine tatsächlichen Bedürfnisse kennt, trifft die bessere Wahl.
Gewicht und Handhabung
Ein Punkt, den ich selbst unterschätzt habe: das Gewicht.
Am Anfang dachte ich: „Stabil = gut.“ Doch nach ein paar Wochen merkte ich, wie oft ich meinen Scooter tragen musste. Treppen, Busse, Bahnen.
Besonders in Städten mit viel ÖPNV-Nutzung zählt jedes Kilo. Auch der Klappmechanismus sollte intuitiv sein. Ein Scooter, der sich schnell und sicher falten lässt, macht den Alltag deutlich entspannter.
Federung und Reifen – Komfort, der den Unterschied macht
Ich gebe es zu: Ich liebe Geschwindigkeit. Doch was bringt mir Tempo, wenn ich auf Kopfsteinpflaster durchgeschüttelt werde?
Die Wahl zwischen Luftreifen und Vollgummireifen wirkt unscheinbar, ist aber entscheidend. Luftreifen bieten deutlich mehr Komfort, sind aber anfälliger für Platten. Vollgummireifen sind wartungsarm, können aber hart wirken.
Genauso wichtig ist eine vernünftige Federung. Wer viel auf unebenen Wegen unterwegs ist, wird sie schätzen.
Bremsen und Sicherheit
„Schnell fahren kann jeder. Sicher bremsen ist die Kunst.“
Ein Satz, den ich von einem Fahrradhändler geklaut habe, der aber auch für E-Scooter gilt.
Scheibenbremsen bieten oft bessere Verzögerung, vor allem bei Nässe. Trommelbremsen sind wartungsarm. Elektronische Bremsen können ergänzen.
Und dann das Thema Licht: Viele unterschätzen, wie wichtig gute Beleuchtung ist. Gerade im Herbst und Winter zählt Sichtbarkeit – vorne und hinten.
Stabilität und Verarbeitung
Ich habe Modelle erlebt, bei denen nach zwei Wochen alles wackelte. Das Klappgelenk klapperte, der Lenker fühlte sich lose an.
Ein guter Scooter fühlt sich an wie ein richtiges Fahrzeug: solide, leise, präzise. Es sind oft Kleinigkeiten, die den Unterschied machen – aber sie entscheiden über Fahrspaß oder Frust.
Bedienung und Features – was braucht man wirklich?
Manche Funktionen sind nett, andere unverzichtbar.
- Ein gut ablesbares Display ist kein Luxus, sondern Sicherheit.
- Tempomat kann auf langen Strecken entspannen.
- Eine App mit Diebstahlsicherung gibt Beruhigung.
- Wechselbare Akkus sind für Stadtwohnungen mit wenig Lademöglichkeiten ideal.
Ich sage immer: Features sind toll – aber nur, wenn sie zu dir passen.
Ein weiteres Thema zum Lesen: Angelika Brix.
Persönliche Geschichten – drei Nutzer, drei perfekte Scooter
Die Pendlerin
Stell dir Laura vor. Sie fährt täglich 6 km ins Büro, meistens auf Radwegen, teils über Kopfsteinpflaster.
Was zählt für sie?
- Mittelgroße Reichweite
- Komfortable Federung
- Robuste Reifen
- Gute Bremsen
Ein schweres Modell wäre okay, solange es sicher und bequem fährt.
Der Student
Jonas wohnt in einer WG im dritten Stock ohne Aufzug. Sein Scooter muss mit in die Vorlesung, in Bus und Bahn.
Für ihn entscheidend:
- Geringes Gewicht
- Klappmechanismus
- Zuverlässige Bremsen
- Einfaches Handling
Federung? Eher zweitrangig. Reichweite? Nicht so wichtig.
Der Freizeit-Entdecker
Miriam liebt Abenteuer. Am Wochenende fährt sie auch mal Schotterwege oder Waldpfade.
Ihr Fokus:
- Sehr gute Federung
- Große, griffige Reifen
- Stabile Verarbeitung
- Kraftvoller Antrieb
Sie nimmt auch ein höheres Gewicht in Kauf, wenn der Komfort stimmt.
Meine Learnings aus vielen Testfahrten
Ich habe über die Jahre Dutzende Scooter ausprobiert – von Leihgeräten bis zu Freunden ausgeliehen. Hier ein paar Erkenntnisse:
✅ Mach eine Probefahrt. Lesen ist gut, fahren ist besser.
✅ Achte auf den Klappmechanismus – der nervt sonst täglich.
✅ Prüfe Licht und Bremsen besonders kritisch.
✅ Denke an Wartung und Ersatzteile.
✅ Sei ehrlich zu dir: Wie weit fährst du wirklich?
Warum es keinen ultimativen Sieger gibt
Es wäre schön, wenn ich dir einfach sagen könnte: „Kauf Modell X, der ist der Beste.“ Aber das wäre gelogen.
Der beste e scooter ist immer der, der zu deinem Leben passt.
Weil:
- Jeder fährt andere Strecken.
- Jeder hat andere Lager- und Lade-Möglichkeiten.
- Jeder hat andere Komfortansprüche.
Darum: Dein bester Scooter ist nicht mein bester. Und das ist völlig okay.

Fazit: Dein Scooter, dein Alltag, dein Stil
Ein E-Scooter ist mehr als ein Fortbewegungsmittel. Er ist Freiheit auf zwei Rädern, ein Stück Lebensgefühl.
Aber wie bei jedem guten Werkzeug zählt, wie gut er zu dir passt.
Mein Rat:
- Lass dich nicht von Marketing blenden.
- Sei ehrlich zu dir selbst.
- Investiere Zeit in die Wahl.
- Mach eine Probefahrt.
Denn am Ende geht es nicht um Wattstunden, Drehmoment oder Apps. Es geht um dich, deinen Weg, dein Lächeln beim Fahren.