Wenn man über das moderne Qualitätsfernsehen in Deutschland spricht, fällt ein Name immer wieder: Wolfgang Feindt. Als Redakteur des ZDF hat er nicht nur das deutsche Publikum mit spannenden Krimis begeistert, sondern war auch ein Pionier der internationalen Serienproduktion. Sein Gespür für Geschichten, sein Wille zur Zusammenarbeit und sein Blick über den Tellerrand machten ihn zu einem prägenden Kopf der Fernsehlandschaft.

Wer war Wolfgang Feindt?
Wolfgang Feindt wurde 1964 in Mönchengladbach geboren und entwickelte früh eine Leidenschaft für Theater, Kultur und Film. Nach seinem Studium der Theaterwissenschaft und des Kulturmanagements zog es ihn direkt in die Medienbranche. Ab Mitte der 1990er-Jahre war er beim ZDF tätig – zunächst als Redakteur für Spielfilme, bald darauf als verantwortlicher Kopf für internationale Serien-Koproduktionen.
Sein Ziel war es, deutsches Fernsehen international konkurrenzfähig zu machen. Und genau das hat er erreicht.
Die Karriere eines Vordenkers
Frühe Jahre und Aufstieg beim ZDF
Wolfgang Feindt war kein Mann für Kompromisse. Seine Leidenschaft für Qualität und Authentizität zeigte sich schon in seiner frühen Arbeit. Beim ZDF trieb er die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern entscheidend voran. Während viele Redaktionen noch in nationalen Mustern dachten, öffnete Feindt Türen nach Skandinavien, Großbritannien und darüber hinaus.
Der Durchbruch mit skandinavischen Krimis
Besonders prägend war seine Arbeit an Krimiformaten wie „Kommissarin Lund – Das Verbrechen“ oder „Die Brücke“. Diese Produktionen machten nicht nur den sogenannten Nordic Noir im deutschen Fernsehen salonfähig, sie begeisterten auch international – ein klarer Beweis für Feindts Gespür für Zeitgeist und Qualität.
Serien, die das Fernsehen veränderten
„Die Brücke“ – Verbrechen an der Grenze
Die Krimiserie „Die Brücke“ war mehr als nur ein TV-Erfolg – sie war ein Paradebeispiel für länderübergreifendes Storytelling. Die deutsch-skandinavische Zusammenarbeit verband starke Charaktere mit gesellschaftlich relevanten Themen. Feindt sorgte mit dafür, dass diese Serie auch in Deutschland auf großen Anklang stieß.
„Kommissarin Lund“ – Der Anfang einer neuen Ära
Ein weiterer Meilenstein war „Kommissarin Lund“. Diese Serie war eine der ersten, die konsequent auf düstere Atmosphäre, komplexe Charaktere und Langzeitentwicklung setzte. Heute gilt sie als Klassiker des „Nordic Noir“. Ohne Feindts Unterstützung hätte es diese Serie im deutschen Fernsehen wahrscheinlich nie gegeben.
Die Millenium-Trilogie – Stieg Larsson für TV
Auch die erfolgreiche Umsetzung der Stieg-Larsson-Romane ins Fernsehen ist eng mit Wolfgang Feindt verbunden. Die dramatische Inszenierung und die internationale Ausstrahlung machten diese Produktion zu einem echten Prestigeprojekt für das ZDF – und festigten Feindts Ruf als Serienexperte.
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Was Wolfgang Feindt so besonders machte
International denken, lokal fühlen
Feindts Erfolgsgeheimnis lag darin, internationale Qualität mit lokalem Anspruch zu verbinden. Er wusste, wie man Geschichten so erzählt, dass sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in Skandinavien, Großbritannien oder Frankreich funktionieren. Dabei legte er großen Wert darauf, dass die kulturelle Identität der Produktionen erhalten blieb.
Netzwerker mit Weitblick
Obwohl er oft im Hintergrund agierte, war Wolfgang Feindt bestens vernetzt. In der Branche war er geschätzt für seine Offenheit, sein strategisches Denken und seine Fähigkeit, Teams zusammenzubringen, die gemeinsam Außergewöhnliches schufen.
Förderung von Kreativität
Feindt war kein Kontrolleur, sondern ein Ermöglicher. Er setzte auf Vertrauen, klare Kommunikation und die Förderung kreativer Talente. Viele Autor:innen und Produzent:innen berichten, wie beflügelnd die Zusammenarbeit mit ihm war – respektvoll, produktiv und stets auf Augenhöhe.
Ein Erbe, das bleibt
Am 27. September 2024 verstarb wolfgang feindt todesursache im Alter von 60 Jahren. Die Trauer in der Branche war groß – nicht nur wegen seines Fachwissens, sondern auch wegen seiner menschlichen Wärme. Sein Name steht heute sinnbildlich für eine Ära des deutschen Fernsehens, in der Qualität, Kreativität und internationale Zusammenarbeit in Einklang gebracht wurden.
Fazit: Wolfgang Feindt – Der leise Visionär
Wolfgang Feindt war kein lauter Star, sondern ein leiser Visionär. Ein Mann, der das deutsche Fernsehen nicht nur verbessert, sondern revolutioniert hat – mit viel Gefühl für gute Geschichten und dem Mut zur internationalen Zusammenarbeit. Sein Name steht heute für Qualitätsfernsehen, das Grenzen überwindet und Generationen verbindet.
Sein Wirken wird bleiben – auf dem Bildschirm, in Erinnerungen und in den vielen Talenten, die er inspiriert hat.

FAQs zu Wolfgang Feindt
1. Wer war Wolfgang Feindt?
Ein deutscher ZDF-Redakteur, Serienentwickler und Executive Producer, der durch internationale Krimi-Produktionen bekannt wurde.
2. Für welche Serien war er verantwortlich?
Unter anderem für „Kommissarin Lund“, „Die Brücke“, die Millennium-Trilogie und „The Team“.
3. Was machte seinen Arbeitsstil aus?
Internationale Orientierung, kreatives Denken, Teamführung auf Augenhöhe und ein starkes Gespür für Qualität.
4. Warum war er so einflussreich?
Er hat deutsche Serienproduktionen internationalisiert und das Qualitätsfernsehen im ZDF maßgeblich geprägt.
5. Was bleibt von seinem Wirken?
Ein reiches Serienerbe, das deutsche TV-Landschaft nachhaltig beeinflusst hat – mit Formaten, die bis heute ausgestrahlt werden.