Die Nachricht über eine mögliche Insolvenz des bekannten Hammer Baumarkts hat in den letzten Wochen für Schlagzeilen und Unsicherheit gesorgt. Kunden fragen sich, was mit ihren offenen Bestellungen, Gutscheinen oder ihrer Stammfiliale passiert. Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. Und die Konkurrenz? Beobachtet genau, wie sich die Lage entwickelt. In diesem Artikel erfährst du, ob und warum Hammer Baumarkt insolvent ist, welche Ursachen dahinterstecken könnten, wie die aktuelle Situation aussieht und was Kunden jetzt tun sollten.
Was ist passiert? – Die Gerüchte um die hammer baumarkt insolvent
Anfang Juli 2025 machten erste Meldungen in der regionalen Presse die Runde: Der „Hammer Heimtex-Fachmarkt“ mit über 200 Filialen bundesweit sei in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Offiziell wurde von einer „wirtschaftlichen Neustrukturierung“ gesprochen – ein Begriff, der häufig im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Insolvenz verwendet wird.
Kurz darauf bestätigte das Unternehmen: Die Hammer Heimtex GmbH hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das bedeutet, das Unternehmen führt den Geschäftsbetrieb zunächst weiter, während ein Insolvenzverwalter die wirtschaftliche Lage prüft und eine Sanierung vorbereitet.

Was bedeutet die Insolvenz in Eigenverwaltung?
Die Insolvenz in Eigenverwaltung ist eine spezielle Form des Insolvenzverfahrens in Deutschland. Dabei bleibt die Geschäftsführung im Amt, bekommt jedoch einen gerichtlich bestellten Sachwalter zur Seite gestellt. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb nicht vollständig einzustellen, sondern zu restrukturieren und langfristig zu retten.
Für Hammer Baumarkt heißt das konkret:
- Die Filialen bleiben zunächst geöffnet.
- Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind für drei Monate über das Insolvenzgeld abgesichert.
- Lieferanten, Dienstleister und Partner werden neu verhandelt.
- Filialschließungen oder Stellenabbau sind möglich, aber noch nicht bestätigt.
Wer steckt hinter Hammer Baumarkt?
Die Marke Hammer gehört zur Unternehmensgruppe Brüder Schlau mit Sitz in Porta Westfalica. Diese betreibt neben Hammer auch weitere Einzelhandelskonzepte im Bereich Heimtextilien, Bodenbeläge und Wohnaccessoires.
Hammer selbst ist kein typischer Baumarkt im klassischen Sinne wie Obi oder Bauhaus, sondern eher ein Fachmarkt für Raumgestaltung. Zum Sortiment gehören Tapeten, Farben, Teppiche, Gardinen, Möbel und Bodenbeläge – ergänzt durch Beratungs- und Handwerksservice.
Der Vorteil: Hammer bietet alles aus einer Hand, mit individueller Beratung vor Ort. Der Nachteil: Die Margen sind in einem solchen Service-orientierten Modell oft schmal – insbesondere in Krisenzeiten.
Mögliche Gründe für die finanzielle Schieflage
Ein Insolvenzantrag kommt selten über Nacht. Die Probleme bei Hammer könnten sich über Jahre aufgebaut haben. Mögliche Ursachen:
1. Verändertes Kaufverhalten
Immer mehr Kunden kaufen online, auch bei Baumarkt- und Heimtextilprodukten. Große Player wie Amazon, Otto oder Wayfair machen klassischen Fachmärkten das Leben schwer. Wer Beratung sucht, kommt vielleicht noch in die Filiale – bestellt dann aber online günstiger.
2. Hohe Fixkosten und Filialstruktur
Hammer betreibt über 200 Filialen – viele davon in Mittelzentren oder kleineren Städten. Diese Standorte verursachen laufende Kosten: Miete, Personal, Lagerhaltung. Wenn die Umsätze sinken, wird es schnell eng.
3. Corona-Folgen und Energiekrise
Auch wenn viele Baumärkte von der Heimwerkerwelle während der Pandemie profitiert haben, waren Lieferketten unterbrochen, Preise stiegen stark an – insbesondere bei Holz, Farben und Teppichen. Die Energiepreise 2022/23 sorgten zusätzlich für Unsicherheiten.
4. Fachkräftemangel
Wie viele Handelsunternehmen leidet auch Hammer unter einem wachsenden Fachkräftemangel. Gute Verkäuferinnen und Raumausstatter zu finden ist nicht einfach. Das schwächt die Beratungsqualität und damit das Alleinstellungsmerkmal.
Was bedeutet die Insolvenz für Kunden?
Viele Kunden stellen sich nun wichtige Fragen – zu Recht. Hier ein Überblick, was du jetzt wissen solltest:
Kann ich noch bei Hammer einkaufen?
Ja – vorerst ist der Geschäftsbetrieb nicht eingestellt. Sowohl die Filialen als auch der Online-Shop sind geöffnet. Du kannst weiterhin Produkte kaufen, dich beraten lassen oder Lieferungen vereinbaren.
Was passiert mit offenen Bestellungen?
Bereits bezahlte, aber noch nicht ausgelieferte Bestellungen könnten problematisch werden. Im Insolvenzfall gelten diese als Forderung an das Unternehmen. Prüfe, ob du per Rechnung gezahlt hast – dann bist du auf der sicheren Seite. Bei Vorkasse solltest du den Beleg aufbewahren und im Zweifelsfall beim Sachwalter melden.
Sind Gutscheine noch gültig?
Hier wird es knifflig. Laut bisheriger Aussagen werden Hammer-Gutscheine weiterhin akzeptiert. Rechtlich gesehen liegt es im Ermessen des Insolvenzverwalters. Es ist ratsam, Gutscheine schnellstmöglich einzulösen – sicher ist sicher.
Gibt es Rückgaberecht und Reklamation?
Der gesetzliche Anspruch auf Rückgabe oder Reklamation besteht weiterhin, solange das Unternehmen aktiv ist. Doch bei finanziellen Problemen kann die Bearbeitung verzögert oder abgelehnt werden. Hier gilt: Schnell handeln und auf Kulanz hoffen.
Fallbeispiel: Die Filiale in Bielefeld
Ein Beispiel aus der Praxis: Die Hammer-Filiale in Bielefeld-Sennestadt war bis vor Kurzem ein Vorzeigestandort. Laut Mitarbeiterangaben gingen die Umsätze jedoch in den letzten Jahren zurück. Besonders die Konkurrenz durch den nahegelegenen Toom-Baumarkt und einen neu eröffneten IKEA habe für Kundenabwanderung gesorgt.
Nach internen Informationen könnte diese Filiale eine der ersten sein, die geschlossen wird – abhängig vom Verlauf des Sanierungsplans. Für die rund 20 Mitarbeitenden würde das bedeuten: Arbeitslosigkeit oder Versetzung.
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Wie geht es weiter?
Die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend sein. Die Unternehmensführung hat angekündigt, gemeinsam mit dem Sachwalter einen Sanierungsplan zu erstellen. Ziel: ein wirtschaftlich tragfähiges Zukunftsmodell.
Mögliche Szenarien:
- Filialschließungen in nicht rentablen Regionen
- Reduzierung der Sortimente zugunsten digitaler Angebote
- Zusammenschluss mit einem größeren Handelskonzern
- Oder im schlimmsten Fall: komplette Zerschlagung
Der Ausgang ist offen. Die Branche beobachtet den Fall Hammer genau – denn er könnte stellvertretend für eine Krise im Fachhandel stehen, die auch andere trifft.
Was können Kunden jetzt tun?
Hier einige konkrete Tipps für dich:
- Gutscheine zeitnah einlösen
- Offene Bestellungen dokumentieren (Rechnungen, E-Mails)
- Im Zweifel den Insolvenzverwalter kontaktieren (Angaben folgen meist auf der Website)
- Alternativen prüfen, etwa bei Bauhaus, Hornbach, oder in Online-Shops
- Newsletter und Social Media folgen, um über Filialschließungen informiert zu bleiben
Fazit: Hammer Baumarkt – ein Fall mit Signalwirkung
Die Insolvenz von Hammer Baumarkt ist kein Einzelfall, sondern ein Beispiel dafür, wie sich der stationäre Fachhandel den aktuellen Herausforderungen stellen muss. Online-Konkurrenz, hohe Kosten, verändertes Konsumverhalten – all das bringt selbst traditionsreiche Unternehmen in Bedrängnis.
Ob Hammer es schafft, sich neu zu erfinden, hängt von der Qualität des Sanierungskonzepts, der Unterstützung durch Kunden und Lieferanten – und einem klugen Management ab.
Für Kundinnen und Kunden heißt das: Augen offen halten, auf Nummer sicher gehen und sich rechtzeitig informieren. Denn auch wenn der Einkauf bei Hammer heute noch möglich ist – wie lange das so bleibt, steht in den Sternen.

FAQ: Hammer Baumarkt insolvent
1. Ist Hammer Baumarkt insolvent?
Ja, die Hammer Heimtex GmbH hat im Juli 2025 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Der Geschäftsbetrieb läuft jedoch zunächst weiter.
2. Kann ich meine Hammer-Gutscheine noch einlösen?
Aktuell ja – allerdings auf eigenes Risiko. Es wird empfohlen, vorhandene Gutscheine schnellstmöglich einzulösen, bevor sich die Lage ändert.
3. Was passiert mit meinen offenen Bestellungen?
Wenn du per Rechnung gekauft hast, solltest du keine Probleme haben. Bei Vorkasse kann es im Insolvenzfall zu Verzögerungen oder Verlusten kommen. Belege aufbewahren und dokumentieren.
4. Werden alle Filialen geschlossen?
Nein, nicht alle. Doch es ist damit zu rechnen, dass unrentable Standorte geschlossen werden. Welche Filialen betroffen sind, steht noch nicht fest.
5. Wie erfahre ich, ob meine Filiale schließt?
Die Hammer-Website und regionale Medien werden über Filialschließungen informieren. Auch Hinweise in der jeweiligen Filiale selbst sind möglich.